Am 9. Dezember gastiert um 20 Uhr We Invented Paris bei Tante Horst zu einem Konzert in lauschiger Wohnzimmeratmosphäre:

We Invented Paris ist das mondiale Künstlerkollektiv um den Schweizer Musiker Flavian Graber. Ein Zusammenschluss von Multiinstrumentalisten und Freunden, mit denen er seine feinsinnig arrangierten Indiepop-Songs in wechselnder Besetzung “neu erfndet”. Ja, man darf von einer “Band” sprechen, irgendwie möchte man es aber noch “Projekt” nennen. “Kleines Großprojekt” vielleicht, denn We Invented Paris vereint nicht nur Musiker, sondern auch kreative Köpfe abseits des Quintenzirkels in einer Familie. Für die kunterbunte Reisegruppe geht’s im November direkt mal auf Europa-Tournee:

Die “Tour d’Europe”, ein vorwinterlicher Roadtrip im Bulli, führt das Kollektiv via “Couchsurfng” durch die Wohnzimmer und Küchen Europas, in verwegene Hinterhöfe, gemütliche Bars und auf verschneite Dächer. Ausgestattet mit Kamera, Klangerzeugern und ein bisschen Kleingeld. Was nach Größenwahn klingen mag, ist nichts anderes als die Lust, mit dem kruden Rauschebart aus Budapest, dem gescheitelten Indie-Nerd aus Amsterdam oder der frechen Lyonnaise und ihren trinkfesten Freunden eine richtig gute Zeit zu haben und Musikliebende aller Orte für das gemeinsame Projekt zu begeistern.

Die Vielseitigkeit von Flavians Repertoire lässt erahnen, dass die Songs kontinuierlich auf seinen Reisen entstanden: Es versetzt den Hörer in die einsamen Weiten der irischen Küste, in die staubigen Vororte Lissabons oder ins Postkarten-Idyll der Schweizer Alpen. Die Songs verbinden die Leichtigkeit einer mediterranen Sommernacht mit der allgemeinen Tristesse einer mittelgroßen deutschen Industriestadt. Streicher, Wurlitzer, Piano und elektronische Elemente verdichten das Gerüst der ineinander verwobenen Gitarrenfächen zu einem Sound, mit dem sich das Kollektiv nicht vor seinen Vorbildern verstecken muss. Irgendwo zwischen Death Cab For Cutie, Damien Rice und The Shins erwächst dieses liebevolle Kleinod, das auf Platte und live angenehme Wärme verbreitet. “Melancholische Lebensfreude” sagt jemand – diese paradox anmutende Kombination beschreibt die Aura von We Invented Paris wohl am treffendsten. Musik für Maler und Bildhauer, für Balkone und Reisekoffer, am Flussufer und am Holzofen, zwischen sakraler Stille und pulsierendem Leben.

Live ist We Invented Paris als variables Kollektiv unterwegs, die Songs werden entweder in sehr akustischer Folk-Besetzung oder im Indietronic-Setup performt. Traditionelle Instrumenten treffen dabei auf elektronische Samples aus dem Grammophon und verwandeln Flavians gefühlvolle Songs so in tanzbare Artefakte – definitiv sehr hörbar.

Alle Infos zur Band und zur Tour und einige Tracks zum Anhören gibt es auf der Website der Band.

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